Rezension des Comics: "Geschichten zur Jetztzeit für Erwachsene"; Emsdettener Volkszeitung - August 2019

Aus: Gruppenausstellung Sex in der Galerie des Vereins Bildender Künstler
"Die Ausstellung nähert sich dem Thema aus der Perspektive von elf Künstlerinnen und sieben Künstler unterschiedlichen Alters.

... So zeigt die Gouache Im Hafen von Klaus Kossak (* 1954) ein Kind mit Bubikopf und entblössten runden Bauch: Ist das ein Strichjunge oder ein schwangeres Mädchen?..."
(Art in Berlin , 27.07.2019)

Aus: Widerspruchsfreudig
"... Was ich zu sagen habe, sitzt in den Figuren, wie ich unsere Zeit heute sehe. Die paradiesische Statik ist im Grunde instabil..."
(Emsdettener Volkszeitung, 19. Dezember 2013, Elvira Meisel-Kemper)

Aus: Er strebt nach Qualität
...Außerhalb von Emsdetten ist er unzweifelhaft führender Vertreter seiner Art, hinter seinen Ecken und Kanten verbirgt sich ein ganz sensibler Mensch, der mit offenen Augen durch die Welt geht und dessen gelegentlicher Sarkasmus aus dem tiefen Empfinden entspringt, dass Kunst eben sehr viel mit Können zu tun hat, dass Zufallsprodukte eben nicht seinem Anspruch reichen und eine eigene Ausdrucksweise erst intensiv erarbeitet werden muss...
(Axel Engels, Emsdettener Volkszeitung, 19. August 2009)


Aus: Eröffnungsrede der Ausstellung DUFT ROTER TÜCHER
...die Sicht auf das Heute, die Genussgesellschaft ohne Tabus, die Industriegesellschaft; der Rückblick auf Gelebtes und Vergangenes, Archaisches und der Ausblick auf Kommendes. Mit der Barke oder dem Segelschiff zu neuen Ufern aufbrechen, die Ausfahrt in die ewig neuen Abenteuer des Lebens und der Kunst.
(Dr. Andrea Brockmann, 2008)


Aus: Unsere Lust am Schauen, Gaffen, Spähen und Spicken (J.Tappe)
...Kossaks jüngstes Werk ist erst wenige Tage alt. "Blaumilchsafari" hat er die großflächige Leinwandarbeit genannt, die dem Betrachter schrill ins Auge sticht. Was sind das für geheimnisvolle Menschen, die da mit ihren Booten aufs Meer fahren? Zum Beispiel der Mann mit dem maskierten Gesicht...
(Tageblatt für den Kreis Steinfurt, April 2008)


Aus: Spiele aus Licht und Schatten, Atelierbesuch bei Klaus Kossak, 24. 12. 2004
Das helle Atelier ist gefüllt mit fertigen Werken, solchen an denen noch gearbeitet werden soll und andere, die gerade entstehen. Klaus Kossak bewegt sich ruhig und bedächtig zwischen den noch leeren Flächen, vor denen er heute keine Angst mehr hat. Ohne Konzept, ohne fertige Bilder im Kopf wagt er sich an die Arbeit, sucht nach Motiven, die ganz unterschiedlich auftauchen...In seinem Atelier ist nicht zu übersehen, daß Farben heute sein Leben, sein Schaffen kennzeichnen, Farbhügel türmen sich auf einem kleinen Rollentischchen... Er wirkt getrieben, nicht zwanghaft. Er muß malen, nicht im pathologischen Sinne, betont Kossak, vielmehr zur Lebenserhaltung... ...Er arbeitet das jetzt langsam sichtbar werdende Motiv heraus und wendet sich wieder den größeren Leinwänden zu, weniger in der Hoffnung, daß sich etwas ergibt, viel mehr selbstbewußt, vielleicht ein wenig selbstverliebt mit dem Wissen...das Spiel von Licht und Schatten zu beherrschen. Denn das fasziniert Klaus Kossak. Wer seine Arbeiten kennt, weiß das auch...


Aus: Trockene Wucht, Kunsthalle zeigt Werke von Klaus Kossak, 20. 2. 2004
…Daneben gänzlich unbekannt und offenbar seit sechs Jahren im Atelier zurückgehalten sind die in rustikalen, offenen Holzrahmen präsentierten Assemblagen (dreidimensionale Collagen), die vom Künstler kurz mit „Blagen“betitelt werden. Diese wundersamen Fundstücke vom dänischen Strand sind auf vornehmlich blaufarbigem Hintergrund zu Kompositionen verdichtet und setzen Kossaks Motivwelt auf dieser plastischen Ebene fort. Die Studienblätter aus dem Jahr 2004 wieder reagieren auf diesen plastischen Zyklus mit farbiger Tinte und deuten die grandios-sperrigen, aber auch poetisch-melancholischen Möglichkeiten an. An wahrer Schatz des stark an Assoziationsfelder orientierten Künstlers; Werke, die das landauf/landab geführte Kunstgeschehen nicht selten kopflastig-konzeptioneller Kuratorenkunst mit Designbeigeschmack konterkarieren und auf eine authentische, künstlerische Qualität verweisend, Position beziehen. Diese zuweilen trockene Wucht, aber auch fast asiatische Poesie, läßt die an Moden orientierten Strömungen der Gegenwartskunst blasse hinter sich. …


"Klaus Kossak lehnt sich in seinem Ateliersofa zurück und lächelt herausfordernd. Ihm gegenüber stehen zwei seiner "unsakralen Lichtschnitte", die ab dem 28. Januar in einer Ausstellung bei der Elektrofirma Cordes zu sehen sind. Kunst im Elektrohandel? "Ich will die Kunst in den industriellen Raum bekommen" Viel mehr Leute könnte man dort erreichen, weshalb ihm dieser Rahmen mindestens genauso lieb sei, wie die Galerien und Museen."
"Die Bilder aus Farbe und Licht haben Klaus Kossak schon lange beschäftigt, "seit Ende der 80er, da hab´ ich erfahren, dass Paul Klee mit Farbe und Glas gearbeitet hat". Es entstanden mit Farbe geschwärzte Glasflächen aus denen er Linien, Figuren, Szenen freikratzt und sie von der Rückseite mit Farbe bemalt. Vor allem Nachtszenen sind es, die so entstanden sind - Leuchtstoffröhren durchstrahlen die gefärbten Thema, das Licht, die Laterne im Dunkel." Nur die Wahl der Mittel habe sich eben geändert, "das Material ist nervenaufreibender". Springt eine Scheibe, ist das Werk von Wochen zerstört."
"Neben den Lichtbildern stehen große Assemblagen, dreidimensionale Collagen, in Kossaks Atelier. In ihnen hat er Fundstücke - Steine, Hölzer, Schrott - von der dänischen Nordseeküste verarbeitet. Für Sie sucht er noch nach einer geeigneten Ausstellung, ebenso wie für die Malereien, die im nächsten Katalog zu finden sind.
"Lichtschnitte und Fundstücke aus der Nordsee", Emsdettener Tageblatt, 22.1.2000


"In zahlreichen Einzelaustellungen, Austellungbeteiligungen und Publikationen stellte Kossak sein künstlerisches Talent unter Beweis. Figurativ erkennbar und farblich erfassbar sind die dargestellten Konturen, Figuren und Figurationen - und doch entschlüsseln sich die Bilder nicht ohne weiteres: "Hund mit Drachen", "Sonntagsspaziergang", "Bug- und Mastseher", "Abfahrt mit Kugelfisch" und der Bibelzyklus "Apokalypse" sind nur einige der Titel, die den Betrachter auf den ersten Blick Glauben machen, zu sehen, was er augenblicklich sieht. "Doch hinter den Formen, hinter der Farbe pulsiert eine Vitalität, die - festgemacht an Situationen - trügerisches Erkennen vorgibt, erklärte Galeristin Helga Wienhausen anlässlich der Austellungeröffnung am vergangenen Freitag Abend. "Träume und Realitäten sind bei ihm eins; die Apokalypse und die Hoffnung , die Ironie und der Witz, der Ernst und die Tragik, das Absurde und das Alltägliche."
MZ, 14.9.99


"Das kleine Projekt vor Ort spielt mit er Deplaziertheit ästhetischer Arbeiten in einer Praxis, in der doch Tag für Tag zu allererst körperliche Fehlfunktionen analysiert und strategisch bekämpft werden wollen. Klaus Kossak improvisiert und fremdelt in diesen Räumen mit eigenen Ideen herum, ohne unter dem Eid des Hippokrates zu stehen."
"Getrost darf jeder das Angebot des Künstlers wahrnehmen. Die Fremdsprache des Leitplans bereitet assoziativ durch geringe, poetische Übersetzungsverschiebungen Vorstellungsfelder vor, die aus den Funktionsräumen "Kabinette der Therapie", "Säle der Hoffnung" und "Räume des Rates" machen. Ohne Krankenversicherungskarte können sämtliche Räume besucht werden. Für die ästhetische Heilungskur wird aber keine Garantie gegeben. "
"Die nur kurz anwesenden Werke des Ortsfremden, des Forastero Klaus Kossak, können gesehen oder übersehen werden. Augenzwinkernd, guinando über das Leben gedacht, flüchtig anwesend. Am Montag wird es sein, als wäre nichts gewesen."
Emsdettener Tageblatt, 26.11.1998


"Der Leitgedanke der Austellung "Tag und Nacht", so Kossak im Gespräch mit der Emsdettener Volkszeitung, findet sich nicht nur in den Motiven der Malereien und Zeichnungen wieder. Vielmehr sind die Bilder auch "Tag und Nacht" zu sehen. Tagsüber haben alle Interessierten Zugang zu den Bildern, die in der Hauptstelle der Volksbank ausgehängt sind. Erst bei Nacht können dagegen die Lichtobjekte ihre Wirkung entfalten, die and den Fenstern des Gebäudes an der Seite zur Schulstraße aufgebaut sind. Diese Glasbilder werden nachts von innen angestrahlt, so daß man sie von der Schulstraße aus sehen kann, ohne das Gebäude zu betreten."
Emsdettener Volkszeitung, 22. Mai 1996


"Zehn Jahre ist es jetzt her, daß dieser Mann das letzte Mal in Emsdetten ausstellte: Die Rede ist von Klaus Kossak, der 1986 beim Emsdettener Kunstverein seine Werke unter dem Titel "Mensch und Vogel" präsentierte. Kossak der lange in Berlin und Hamburg lebte und seit 1996 wieder in Emsdetten wohnt und arbeitet, kehrt mit einer Ausstellung in der Volksbank in seine Heimatstadt zurück."
"Kossak Erlebnisse und Erfahrungen spiegeln sich in seinem Werk wieder. "Die Tropische Nacht" in sanftem Orange, der "Nachtflug" als flammendes Rot auf tiefem Schwarz oder das "Entkommen im Mangrovenwald". Kossak hat aber auch die totale Vernichtung erlebt. Als seine frühen Bilder 1990 im Museum Uetersen verbranneten. Einfach so verschwand Erlebtes, Geschaffenes, Geliebtes und Gehasstes. Dabei taucht das Feuer immer wieder in seinen Bildern auf. Als kräftige Linie in blassem Blau oder als imposanter "Seelenberg". "
"Thea Herold schreibt: "Man kann versuchen, seine Gründe zu enttarnen. Gesehenes, Gedachtes, Erlebtes, Objektives und Unbegreifbares, Wichtiges und Unwichtiges durchscheinen lassen. Allzuviel Klarheit macht es leer." "
Emdettener Tageblatt, 9.4.1996


"Scheuchzeit nennt der in Berlin lebende Maler Klaus Kossak (37) seine neue Austellung. Auf die Frage, wie er zu diesem Titel kommt, blickt er kurz hoch und meint augenzwinkernd: "Ist das nicht die treffendste Bezeichnung für die heutige Zeit ?" "
"Der gebürtige Westfale studierte an der Hochschule der Künste in Berlin. Danach lebte er als freischaffender Maler in Dänemark, Polen, Frankreich, Spanien, Algerien, Mexiko, El-Salvador und Costa Rica. Er sah die Welt aus verschiedensten Blickwinkeln und das hat seine Malweise geprägt. Seine Bilder sind ein Kaleidoskop unterschiedlichster Farbzusammenstellungen, Formen und Strömungen."
Regine Will, Berliner Zeitung, 17.4.1993


"Der Entwicklungsbegriff wird bei Kossak künstlerisch durchlebt. Der Zusammenhang von Natur und Körper ist somit Verdeutlichung der Beziehung von Realität und Tagtraum. Auffallende Motive für mich waren Menschen in der Beziehung zu ihrer Umwelt, ... und Vögel. Dies scheint nicht nur Ausdruck seiner Liebe zum Leben, zur Natur zu sein."
"Beeindruckend auch die Körperlichkeit nicht nur in den vielfältigen Aktkompositionen. "Komposition zu Raum und Idee": hervortretendres aggressives Rot in einer überlebensgroßten Darstellung, verzerrte Räumlichkeit, kein Hindernis darstellendes Fenster, dem Beobachter den Rücken zugewandte Hauptfigur Mensch - nackt mit abwehrenden Gestus. Wie viele Interpretationen schließt dies bei Künstler und Rezipient ein?"
"Gefangen kann man wirklich sein von den Bildern. Dieser Eindruck blieb augenscheinlich auch bei vielen Gästen der Ausstellungseröffnung."
Heike Heinze, 20.06.1990, Dresden


"Geistig habe die Mauer für ihn nie existiert, sagt Kossak. Für uns hat sie dagegen einfach physisch existiert. Aber die Austellung läßt jetzt verstehen, was er meint: den Traum vom Fliegen zum Beispiel gibt es seit Urzeiten, stets mit dem Sinn, sich aus inneren wie äußeren Zwängen zu befreien. Selbst die geistige Zeugung von <<Vogelmenschen>>, die der Umnachtung entfliehen, ist nicht nur in Kossaks Bildern möglich: >>... ich schrie wisprig: >Ich fluche allem Gemensch!< Da lachte er kekkernd und tanzend, schlug brausend in die Flügel ... - Er winkte huldvoll und ruckend. Und ich steige leicht empor...<< (Arno Schmidt, ENTHYMESIS). - Erst letzten Sommer haben Tausende Menschen in Mitteleuropa bewiesen, daß die Gesetze der Gravitation aufgehoben werden können. Der Maler hat es nur wenig früher versucht(1987), mit seinen Bildern zum >> Aufstand der Materie<<."
Ralf Bartholomäus, 1.4.1990


"Zur 750-Jahr-Feier unserer Stadt eröffnet, stellt die Galerie "Weißer Elefant" in der Ost-Berliner Almstadtstraße - ehemals als Grenadierstraße berühmt-berüchtigter Mittelpunkt des jüdischen Scheunenviertels - Bilder von Klaus Kossak (Jahrgang 1954) aus. Unter dem Thema "Balance" wird nun zum ersten Mal das Werk dieses Künstlers aus unserem Teil der Stadt einem breiten Publikum der anderen Seite bis zum 17. Februar erschloßen."
"Kontrapunktische Spannungen entstehen weiter durch starke Farben; auch vor grellem Blau-Rot schreckt Kossak - etwa wesensverwandt Max Beckmann - nicht zurück. Hat er doch diese "verräterischen Töne" frisch aus Frankreich mitgebracht. Er malt nicht aus dem Bauch, sondern will mit intellektueller Konzentration sinnlich erfahrbare Möglichkeiten zur Weltsicht schaffen. Inwieweit ihn Intuition "Über das Einfangen des Feuers" schon Brand und Einäscherung seiner 40 Arbeiten in der Museumsscheune in Uetersen bei Hamburg vorausahnen ließ, mag offen bleiben."
Berliner Morgenpost, 6.2.1990


Er ist der Erzähler, der die ewigen Geschichten kennt. Aber er gibt sie nicht preis, plaudert nichts aus, verrät uns nur eben den Anfang. Er steht hinter der Leinwand und lächelt, nun denke mal selber weiter... spinne die Geschichte vom "Brunnenkind" von "Mann und Frau", von den "Blauen Fischen". "
"Für die, die selber sehen wollen, eine anspruchsvolle Galerie-Stunde. Für Neugierige auch ein Schritt zu Künstlern wie Francis Bacon oder den späten Beckmann. Für Sensible sind es schmerzhafte Visionen, für Gleichgültige sind Kossaks Bilder nicht gemacht. Sie sind Anfänge für die ewigen Geschichten von Liebe, Leben und Tod, die von jedem einmalig erzählt werden können, der noch nicht sprachlos geworden ist in dieser verrückten Welt."
Galerie Weißer Elefant, Junge Welt, 24.1.1990


"Unter dem Titel 'Aufstand der Materie' zeigt Klaus Kossak in der Galerie des Vereins Berliner Künstler neuere Gemälde in Mischtechnik."
"Seine Themen sind außergewöhnlich."
"Fürwahr: eine komplexe Künstlernatur, die viel Phantasie investiert hat."
Tagespiegel Berlin, 26.4.1989


"Die Gegenstände werden zu Chiffren, zu Andeutungen über einen Zustand der Erstarrung und der Tristheit der Einöde hinaus. Malerei als Drahtseilakt zwischen Realität und tagtäumerischer Wirklichkeitserfahrung. Die Wahrnehmung wird auf fragmentarisch ausgeleuchtete Zonen des menschlichen Umfelds und auf eingegrenzte Bereiche unserer eigenen Natur gelenkt. Die Wahrung künstlerischer Distanz, der Verzicht auf Beschönigung und die Weigerung, einem Ideal zu folgen, die Härte und Drastik der Darstellung ermöglichen erst den Zugang zu einer freieren Wahrnehmung. Nicht zufällig scheint in den Arbeiten von Klaus Kossak das Glück der phantasievollen Neuformung scheu und zaghaft durch das Wahrgenommene hindurch."
Désirée Gudmundsson, Februar 1989, Hamburg


"Solche figürlichen Gestaltungen sind,für mich, wertvoller als die absurden Experimente der Mode."

Dr. Stephan Lackner, Santa Barbara, USA, Kunsthistoriker, Essayist, Satiriker, Lyriker und Dramatiker, 11.11.88 in Berlin-West.